Wie so oft, wird mir im Gottesdienst unerwartet und unverhofft Freude zuteil. Wir feiern Allerheiligen in St.Josef einer kleinen, unserer Seelsorgeeinheit zugehörigen Kirche. Die Orgel setzt ein und unser Pfarrer – heute wieder einmal ohne Ministranten – zieht mit dem hoch erhobenen Evangeliar ein und nimmt mit meiner inneren Begleitung bei den Sedilien platz. Ich weiß, unser Pfarrer schätzt die Mönche von Taize. Er fährt mindestens einmal im Jahr in seiner Funktion als Seelsorger mit Jugendlichen unserer Pfarrgemeinden zu einem der großen Treffen. Franz von Assisi ist mit seinem geliebten Kreuz, das den Ambo in St. Josef schmückt auch zugegen. Unser Pfarrer hält schon lange allseits geschätzten Kontakt zu den evangelischen Christen unserer Region. Ich erinnere mich kurz an einen Beitrag im Fernsehen über Martin Luther zum Reformationsfest. Ein Grund zur Freude für mich, dass heute weltweit viele Christen mit einander als Gebetsgemeinschaft Ökumene feiern. Es berührt mich immer wieder, wenn auch wir aus verschiedenen Anlässen in vertrauter Runde zusammen sitzen oder wenn unsere evangelischen Mitchristen sich unserer Fronleichnamsprozession anschließen.
Vor dem Ambo ist ein kleiner Tisch mit Kerzen aufgebaut. Unser Pfarrer ruft die Namen der im vergangenen Jahr gestorbenen Gläubigen auf und lässt jeweils ein Licht zur Erinnerung und Gemeinschaft mit ihnen anzünden. Ich drücke meiner Frau die Hand.Wir schauen uns kurz an und wissen uns mit denen, die vor uns den Weg alles Irdischen gegangen sind, denen wir Dank schulden, im Gebet verbunden. Die Schönheit der schlichten Eucharistiefeier, die Gemeinschaft mit der Kirche, allen Heiligen und die Gegenwart des Dreifaltigen Gottes in Wort und Sakrament berührt mich und alle meine Sinne.
Wie oft habe ich in meinem Leben derartig unfassbare Freuden, Glanz und Schönheit in Musik, Gesang und Gebet und im schlichten Alltag erleben dürfen. Mir kommt unvermutet die Anregung, in meinen Beiträgen einmal über ähnliche Momente und schöne Ereignisse in meinem Leben nachzudenken, die mir Anlass zu großer Freude wurden, um die Schönheit und Freude in ihrer innigen Verbindung bei derartigen Ereignissen aufzuzeigen. Vielleicht beschreibe ich dann aber nur Erfahrungen, die auch Ihnen bekannt sind. Ich wünsche Ihnen viel Freude, wenn sie darüber nachdenken.